
Mit einer Höhe von 3.657 Metern zählt der Großvenediger zu den höchsten Gipfeln Österreichs und ist Teil der Venedigergruppe in den Hohen Tauern. Seine Erstbesteigung erfolgte am 3. September 1841 durch eine Gruppe um Josef Schwab, die von zahlreichen Schwierigkeiten begleitet wurde. Die große Eismassen und herausfordernden Witterungsbedingungen machten den Aufstieg zu einem historischen Ereignis.
Die Sage um den Namen des Großvenedigers
Der Name des Großvenedigers wird einer alten Sage nach auf venezianische Händler zurückgeführt. Es wird erzählt, dass Kaufleute aus Venedig den Gipfel auf ihren Handelsreisen bereits aus der Ferne erblickten und ihn als markanten Orientierungspunkt nutzten. Einer anderen Überlieferung zufolge glaubten Einheimische, dass auf dem Gipfel reiche Schätze verborgen seien, die von venezianischen Schatzsuchern gesucht wurden. So habe sich der Name „Großvenediger“ über die Jahrhunderte etabliert.
Bedeutende Besteigungen
Nach der erfolgreichen Erstbesteigung im Jahr 1841 wurde der Großvenediger zu einem beliebten Ziel für Bergsteiger. Zahlreiche Routen wurden im Laufe der Jahre erschlossen, wobei der klassische Anstieg über die Neue Prager Hütte als die bekannteste Route gilt. Aufgrund der alpinen Gefahren, die Gletscher und Wetterumschwünge mit sich bringen, ist für weniger erfahrene Bergsteiger nur eine geführte Tour zu empfehlen.
Der Venediger Höhenweg – Eine mehrtägige Trekkingtour
Der Venediger Höhenweg erstreckt sich über mehrere Etappen und bietet eine abwechslungsreiche Tour durch die Hochgebirgslandschaft der Hohen Tauern. Gestartet wird in Prägraten oder Neukirchen, von wo aus die Route durch hochgelegene Täler, über Gletscher und vorbei an Schutzhütten führt.
Zu den wichtigsten Stationen zählen die Johannishütte, die Defreggerhaus-Hütte und die Neue Prager Hütte. Die Etappen sind so konzipiert, dass täglich zwischen fünf und acht Stunden Gehzeit erforderlich sind. Auf dem Weg können Begegnungen mit der alpinen Tierwelt gemacht werden, während sich immer wieder eindrucksvolle Ausblicke auf die umliegenden Gipfel eröffnen.
Da einige Abschnitte über Gletscher führen, ist eine entsprechende Ausrüstung notwendig. Besonders die Spaltenzonen erfordern Vorsicht und Erfahrung im alpinen Gelände. Wer den gesamten Höhenweg absolvieren möchte, sollte eine gute Kondition mitbringen und sich auf wechselnde Witterungsbedingungen einstellen.
Der Großvenediger ist nicht nur ein bedeutender Berg in den Ostalpen, sondern auch ein Ort voller Geschichte und Naturerlebnisse. Ob als Gipfelziel oder als Teil einer mehrtägigen Trekkingtour – die Region rund um den Großvenediger zieht jedes Jahr zahlreiche Bergbegeisterte an. Wer gut vorbereitet ist, wird eine herausfordernde, aber lohnende Erfahrung machen.